Kemptener Kulturbeauftragte Felberbaum hat nicht die Größe für eine öffentliche Entschuldigung
Die großteils abgelesene Rede von Frau Felberbaum im Stadtrat war nach der Rede des OB Thomas Kiechle zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz nicht nur überflüssig, sondern auch inhaltlich und vom Ton her für alle Stadtratsmitglieder einschließlich des Oberbürgermeisters mit Ausnahme ihrer Fraktion der FW beleidigend.
War eine Ehrung von Emmi Fischl, die am 6. Februar 2022 ihren 100. Geburtstag feierte, vom Grundgedanken in Anbetracht deren Schicksal und Lebensleistung her richtig, so hat die von Frau Felberbaum präferierten Form der Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Kempten nicht ohne Grund wenig Zuspruch gefunden. Das hatte 2 Gründe:
Die Ehrenbürgerwürde mit Bürgermedaille kann nach der entsprechenden Satzung für Bürgerinnen und Bürger durch den Stadtrat an eine Person verliehen werden, die sich in besonderer Weise um die Stadt Kempten verdient gemacht hat. Folgerichtig haben diese Ehrungen beispielsweise Oberbürgermeister der Stadt Kempten erhalten, die besonders lange dieses Amt innehatten und wegweisende Weichenstellungen für die Stadt eingeleitet haben.
Die Ehrenbürgerwürde dient also nicht dazu, Unrecht, das jemand während des Nazi-Regims in Kempten erlitten hat, wiedergutzumachen oder auch nur daran zu erinnern.
Aber just darauf hatte sich die Kulturbeauftragte festgelegt und alle, die diesen Gedanken nicht unterstützten, als Menschen bezeichnet, die nicht in der Lage seien, das damalige Unrecht richtig einzuordnen und verstieg sich sogar dazu, die vom Oberbürgermeister in persönlicher Botschaft übersandten Glückwünsche als „Verhöhnung“ zu bezeichnen.
Diese Wortwahl und der unhaltbare Vorwurf an alle Stadträtinnen und Stadträte mit Ausnahme ihrer Fraktion der FW wurde von den übrigen Stadtratsmitgliedern als deplatziert und in dieser Form bisher einzigartig und beleidigend empfunden.
Die in öffentlicher Sitzung geäußerten Vorwürfe und Beleidigungen hat Frau Felberbaum bis heute öffentlich weder zurückgenommen noch sich dafür öffentlich entschuldigt.
Gerade als Kulturbeauftragte hätte man von ihr mehr Diskussionskultur erwartet. Vielleicht waren die Vorschusslorbeeren, die der Gesamtstadtrat Frau Felberbaum entgegengebracht hat, als sie nach ihrer erstmaligen Wahl in den Stadtrat sofort zur Kulturbeauftragten gewählt hat, nicht gerechtfertigt.
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