Bachtelweiher, Luftaufnahme

Wie steht die CSU zum Bachtelweiher?

Der Bachtelweiher ist unbestritten ein wichtiges Naherholungsgebiet für den Kemptener Osten und darüber hinaus. An schönen Sonntagen umrunden viele Erholungssuchende den Weiher auf dem dafür angelegten Fußweg. Im Anschluss lockt eine Einkehr im Bachtelweiher-Stüble, viele machen davon Gebrauch. Die CSU befürwortet daher ganz klar den Erhalt dieses Naherholungsgebietes.

Nur muss hier die Verwaltung und jeder verantwortungsbewusste Stadtrat ganz konsequent Fragen stellen: Muss der Weiher hierfür  ausgebaggert werden? Soll die Stadt hier wirklich einen Badeweiher anstreben? Hängt die Gewässergüte nur von den Sedimenten ab? Ist nicht der Eintrag aus der Landwirtschaft wesentlich für die Wasserqualität? Sind die vorgeschlagenen Maßnahmen nachhaltig? Welche Folgekosten sind zu erwarten? Und ist es sinnvoll, in einen privaten Weiher 1,4 Millionen Euro zu investieren?

All diese Fragen wurden im vergangenen Jahr im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses gestellt und teilweise beantwortet.

Die Zuläufe des Bachtelweiher haben ein riesiges Einzugsgebiet, es reicht bis nach Bodelsberg hinauf. Ein Großteil der Flächen wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Sicher geschieht dies im Rahmen der Gülleverordnung, dennoch war und wird nicht zu vermeiden sein, dass bei stärkeren und längeren Niederschlägen der Boden nicht den gesamten Dünger aufnehmen kann und die Vorflut beaufschlagt wird.

Badeverbote mangels Gewässergüte

Aus den früheren Jahren wissen wir, dass die Stadt regelmäßig im Sommer, entweder nach intensiveren Regen oder längeren Trockenperioden den Weiher sperren musste und ein Badeverbot aussprach. Der damit verbundene Aufwand führte letztendlich dazu, dass die Stadt aufgrund ihrer Fürsorgepflicht die Stege abbaute und den Weiher nicht mehr als Badegewässer ausweisen konnte. Seitdem liegt die Verantwortung beim jeweiligen Nutzer selbst, ob er das Wasser für ausreichend sauber hält.

Aus der Diskussion in den Fachausschüssen kristallisierte sich klar heraus, dass eine Ausbaggerung allein keineswegs eine nachhaltige Lösung ist, um dauerhaft Badevergnügen zu bieten. Die Gewässerqualität wird damit nur bedingt verbessert. 1,4 Mio. Euro Steuergeld in Privateigentum zu investieren, erschien den Ausschussmitgliedern nicht sinnvoll.

Was schlägt die CSU nun vor?

Der Weiher ist im Privatbesitz einer Familie, das Fischereirecht ist verpachtet. Fischerei und Badebetrieb sind nur dann gemeinsam möglich, wenn Kompromisse gefunden werden.

Für die Gewässergüte wäre es von großem Vorteil, wenn der Weiher – wie bei anderen üblich – regelmäßig im Herbst abgelassen werden würde. Der Boden kann dann über den Winter ausgefrieren, Nährstoffe wandeln sich dabei um. Zudem kann ein zu üppiger Schilfbewuchs trockenen Fußes leicht gemäht werden. Nebenbei würden in diesem Zuge Schlammablagerungen ganz natürlich über den Bachtelbach an die Iller abgegeben, denn diese Ablagerungen kommen ja nur durch die künstliche Aufstauung mit einer Wehranlage zu Stande. Kurz gesagt: Ohne Wehranlage kein Schlamm!

Dies aber ist mit den Interessen der Fischerei nur schwer vereinbar. Sie müssten dann jeden Winter ihren Fischbesatz in anderen Gewässern unterbringen und den Weiher im Frühjahr neu besetzen. Das ist für ein Angelgewässer nicht die beste Voraussetzung.

Für Fischerei und ein ungetrübtes Badeerlebnis

Die CSU schlägt daher vor, den Weiher zu kaufen oder wenigstens inklusive Fischrecht anzupachten. Die Stadt wäre dann Herrin des Verfahrens und könnte in den zuvor beschriebenen Schritten beachtliche Erfolge erzielen. Und dies ohne große Aktion, ohne Millionenaufwand, ohne schweren Baggereinsatz, um 75.000 m3 auszuheben. Und ohne 5.000 LKW-Fahrten, um den Schlamm fachgerecht zu entsorgen.

Selbstverständlich könnte der Fischereiverein den Weiher zu angepassten Konditionen unter den Auflagen der Stadt weiter nutzen. Das ist aus Sicht der Fischer natürlich nicht optimal, aber wenn die Pacht dafür entsprechend gering ist, doch eine gute Option, um zugleich auch den Bürgerinnen und Bürger einen sprichwörtlich ungetrübten Badebetrieb bieten zu können.

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